Was ist Mondblindheit?


Die umgangssprachlich als Mondblindheit bezeichnete Erkrankung des Pferdes ist eine periodisch wiederkehrende Augenentzündung, in deren Verlauf das Tier auch erblinden kann. Die Herkunft dieser Bezeichnung lässt bereits auf die zeitlichen Abläufe schließen, da man früher davon ausging, dass diese periodischen Abläufe mit dem Vollmond zusammenhingen. Die Mondblindheit hat eine Bandbreite von der Rötung der Augen mit Lichtempfindlichkeit bis hin zur Erblindung und ist weit verbreitet.


Woran erkenne ich Mondblindheit?

Die Symptome für eine Mondblindheit sind sehr vielfältig und haben anfangs wenig mit Blindheit zu tun. Die ersten Anzeichen für eine mögliche Erkrankung sind geschwollene und gerötete Lider, gerötete Bindehaut und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Tiere mit fortgeschrittener Mondblindheit weisen eine starke Veränderung an den Pupillen oder der Hornhaut auf, bis hin zur Trübung der vorderen Augenkammer oder der Hornhaut.


Die möglichen Ursachen für Mondblindheit

Warum diese Krankheit bei Pferden ausbricht, ist bis heute nicht abschließend erforscht. Als Ursache wurden Leptospiren, eine Bakterienart, ermittelt, die über verunreinigtes Heu aufgenommen werden. Die große Mehrheit der Pferdepopulation erkrankt mindestens einmal an der durch die Leptospiren hervorgerufenen Entzündung des Glaskörpers im Auge. Der überwiegende Teil der Tiere bildet dadurch aber Antikörper und ist danach von weiteren Entzündungen verschont. Andere Theorien gehen davon aus, dass die Antikörper durch ihre hohe Konzentration eine allergische Reaktion hervorrufen, die dann die Mondblindheit nach sich zieht.


Die Diagnose Mondblindheit

Die Erkennung der Mondblindheit wird meist anhand einer oberflächlichen Augenuntersuchung durchgeführt. Eine weiterführende Diagnose ermöglicht die so genannte Vitrektomie, bei der der Glaskörper chirurgisch abgesaugt wird. Dieser kann dann im Labor auf Leptospirenbefall getestet werden.


Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Mondblindheit?

Die Behandlungsformen richten sich hauptsächlich nach der „Schwere“ der Erkrankung. Wenn die Entzündungen nur sehr selten im Jahr auftreten, genügt es anfangs, die Symptome mit Hilfe von Augensalben oder Tropfen zu behandeln. Hierbei wird die Entzündung bekämpft und die Erkrankung kann abklingen.

Bei häufigeren Erkrankungen, wenn die Perioden zwischen den Einzelerkrankungen also sehr kurz sind, sollten unbedingt weitere Therapien angesetzt werden. Das Gleiche gilt auch, wenn die Einzelerkrankung trotz Medikamentengabe erst nach mehreren Tagen abklingt.

Bei den weiterführenden Therapien unterscheidet man zwischen einer nachhaltigen Bekämpfung der Immunreaktion und der Therapie des Entzündungsherdes. Die Immunreaktion kann mit Hilfe einer so genannten Ciclosporin – Implantation erreicht werden.

Die Therapie des Entzündungsherdes wird durch die chirurgische Entfernung des Glaskörpers erreicht. Wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind, wird dem Tier unter Vollnarkose der Glaskörper abgesaugt. Die verwendete Ersatzflüssigkeit soll weitere Entzündung unmöglich machen und dieser Ansatz ist in den meisten Fällen auch richtig. In den meisten Fällen beendet die Vitrektomie diese Krankheit für das Tier und weitere Entzündungen treten nicht mehr auf.


Mondblindheit – Wann zum Arzt?

Grundsätzlich sollten bakterielle Erkrankungen ernst genommen werden. Da die therapeutischen Ansätze nur unter bestimmten Voraussetzungen verfolgt werden können, sollte Halter bei Verkürzung der Abstände zwischen Einzelerkrankungen grundsätzlich den Weg zum Veterinär suchen.