Was ist eigentlich eine Beschälseuche?


Die sogenannte Beschälseuche ist eine anzeigepflichtige Pferdekrankeit, die seuchenähnliche Züge annimmt und bereits im Verdachtsfall beim Veterinäramt angezeigt werden muss. Die Beschälseuche wird als Geschlechtskrankheit vorwiegend beim Geschlechtsakt übertragen. Theoretisch sind aber auch Ansteckungen bei der künstlichen Befruchtung und durch unsaubere Geräte denkbar. Durch entsprechende Anzeigepflichten und ihre Bekämpfung durch die Veterinärmedizin ist die Beschälseuche in Mitteleuropa, Australien und Nordamerika praktisch ausgerottet. In den meisten Fällen wird sie sozusagen mit Tieren aus Risikoländern importiert, aber auch heimische Pferde bilden Antikörper, weswegen Wachsamkeit geboten ist.


Die Ursachen der Beschälseuche

Hintergrund der Krankheit ist ein Befall mit einem einzelligen Parasiten, dem Trypanosoma equiperdum. Ausgehend von der Geschlechtsteilen kann sie dieser Erreger im ganzen Körper ausbreiten und infiziert mitunter auch das Nervensystem.


Symptome – Woran erkennt man die Beschälseuche?

Die Krankheit Beschälseuche wird zuerst im Bereich der Geschlechtsteile sichtbar. Sind diese mit dem Erreger infiziert, erkennt man das an auffälligen Schwellungen und Rötungen. Die Ödeme treten bei beiden Geschlechtern auf. Im fortgeschrittenem Stadium ist schleimiger Ausfluß möglich. Einhergehend mit diesen Veränderungen an den Geschlechtsteilen können ausgehend von Penis und Scheide am ganzen Körper auffällige Zeichnungen entstehen. Im Bereich der Geschlechtsteile sind das knotenartige Geschwüre, auf der Haut des Tieres meist kreisrunde Schwellungen. Im Vorlauf der Krankheit können diese Talerflecken abheilen. Dabei bildet sich Krustengewebe aus und die Haut entfärbt sich an den betroffenen Stellen (Krötenflecken). In besonders schlimmen Verläufen treten Lähmungen auf, die Tiere verlieren an körperlicher Substanz und werden ständig von Fieber geplagt.


Die Diagnose der Beschälseuche

Aufgrund der auffälligen Erkennungsmerkmale ist die Beschälseuche spätestens im fortgeschrittenen Verlauf leicht zu diagnostizieren. In der Regel erkranken mehrere Tiere, die z.B. mit dem gleichen Deckhengst Kontakt hatten. Genauere Untersuchungen werden meist über so genannte Tupferproben im Labor erbracht.


Behandlungsmöglichkeiten für die Beschälseuche

Das es sich bei der Beschälseuche um eine anzeigepflichtige Seuche handelt, wird bei der Behandlung hauptsächlich darauf geachtet, die Ausbreitung zu verhindern. Die Eindämmung der Krankheitssymptome beim Tier erfolgt über spezielle Medikamente, die den Erreger bekämpfen. Obwohl die Krankheit in unseren Breiten als weitestgehend ausgerottet gilt und heimische Pferde in der Regel nach wenigen Monaten gesunden, kann die Beschälseuche das Tier derart schwächen, dass sie mit dem Tod des Pferdes endet.

  • Je nach Krankheitsbild ordnet das zuständige Veterinäramt verschiedene Maßnahmen an. Diese reichen von einem schlichten Kontakt- bzw. Verbringungsverbot bis zum Zuchtverbot der betroffenen Tiere.
  • In besonders fortgeschrittenen Erkrankungen kann die Behörde zur Gefahrenabwehr auch die Tötung infizierter Tiere anordnen.
    Vorbeugungsmöglichkeiten gegen die Beschälseuche

Der Ausbruch der Krankheit kann durch vorbeugende Maßnahmen nicht grundsätzlich verhindert werden. Daher haben die zuständigen Veterinärämter strenge Vorschriften erlassen, wie bei der Einfuhr von Zuchttieren aus Risikoländern vorgegangen werden soll. Auf diesem Weg soll verhindert werden, dass eine bereits ausgerottete Tierseuche Fuß fassen kann. Um eine Verbreitung wirksam einzudämmen, ist es ratsam, bei Anzeichen der Krankheit sicherheitshalber sofort einen Veterinär auszusuchen. Die Krankheit ist zwar theoretisch nur von Tier zu Tier übertragbar. In großen Ställen ist aber bereits der regelmäßige Kontakt mit mehreren Pferden (Pflege und Waschen) eine mögliche Übertragungsursache. Daher ist ein wachsames Auge und Vorsicht geboten.