Satteldruck- eine unnötige Verletzung


Beim Sattel- oder auch Geschirrdruck handelt es sich um Quetschungen der Haut, Unterhaut in schweren Fällen auch der darunterliegenden Muskulatur. Wie bei unpassendem Schuhwerk reibt, oder drückt der Sattel, bzw. beim Fahrpferd eben das Geschirr und verletzt so das darunter liegende Gewebe.


Wo liegen die Ursachen

Die Ursachen von Satteldruck sind nicht passendes Lederzeug, schlechtes Auskammern, Falten in der Satteldecke oder Schmutz. Weitere Ursachen sind Sättel, welche nicht in der optimalen Sattellage des Pferdes liegen und den Schwerpunkt des Reiters auf falsche Rückenareale verteilen. Das hat nicht nur ein schlechtes Reitgefühl zur Folge, sondern auch Auswirkungen auf den Bewegungsablauf des Pferdes, welcher dadurch erheblich gestört wird. Verspannte Tritte, mangelnde Biegsamkeit bis hin zu Ungehorsam können damit verbunden sein. Zum gestörten Bewegungsablauf wird durch die mit der Arbeit verbundenen Schmerzen auch das Vertrauensverhältnis erheblich gestört, was sich wiederum negativ auf die Leistungsbereitschaft des Pferdes auswirkt. In einigen Fällen kann ein schiefer Sitz des Reiters als Ursache infrage kommen.


Welche Symptome auf einen Satteldruck hinweisen

Im Normalfall kontrolliert der Reiter beim Abwarten des Pferdes Trensen-, Sattel- und Gurtlage sowie auch die Beine nach eventuellen Reibeflächen und Verletzungen. Zeichen sind ungleiche Schweißbildung zwischen rechter und linker Seite des Pferdes, abgeriebene oder wellige Haare, Quaddelbildung oder Verhärtungen oder Druckschmerzhaftigkeit. Manche Reiter unterliegen der irrigen Annahme, dass sich das Pferd nur an das Lederzeug gewöhnen müsse. Das ist Unsinn. Ist das Lederzeug neu, sollte anfänglich in kurzen Reprisen gearbeitet und nicht gleich mit einem Tagesritt begonnen werden. Die Diagnose Satteldruck muss nicht erst ein Tierarzt stellen. Es obliegt der Sorgfaltspflicht des Reiters, auf die Gesundheit des Pferdes zu achten. Hier sind vor allem Trainer und Ausbilder gefragt, welche weniger erfahrene Reiter in diesen Dingen unterweisen und begleiten müssen. Vor allem sollen sie durch eigenes Verhalten in der Versorgung und im Umgang mit dem Pferd als Vorbild dienen. Dieser Teil kommt jedoch im Schulbetrieb meist zu kurz und der Reiter kann aus Unwissenheit Fehler machen. Ist jemand unsicher, sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden.


Erste Hilfe, Behandlung und Vorbeugung von Satteldruck

Sehr schmerzhafte, heiße oder offene Hautareale müssen dem Tierarzt vorgestellt werden. Aufgeriebene Stellen, vergleichbar mit einer „Blase“ am Fuß sollten desinfiziert werden. Ist der Satteldruck nicht offen, helfen kühlende Auflagen. Heparinhaltige Salben oder Gele wie Tensolvet helfen hier nicht weiter. Falsch ist auch der Einsatz durchblutungsfördernder Salben, da sie die Entzündung weiter anheizen. Hilfreich sind essigsaure Tonerde oder kühlende Salben. Ein effektives Hausmittel ist eine Quarkauflage, dem zur besseren Kühlwirkung ein wenig Speiseessig zugesetzt werden kann. Quark ist absolut hautverträglich, verbessert die Tiefendurchblutung und beruhigt durch die Kühlung gleichzeitig die Entzündung. Es versteht sich von selbst, das bis zur Heilung des Satteldruckes kein Lederzeug aufgelegt werden darf und die Ursachen behoben werden müssen.