Pferdeausstattung – So ist dein Pferd richtig ausgestattet!
Die Zahl der Menschen, die sich beruflich mit Pferden beschäftigen, ist in den letzten hundert Jahren stetig zurückgegangen. Neben dem Profisport gibt es nur noch einzelne Nischen wie etwa Reiterstaffeln bei der Polizei. In aller Regel werden Pferde heutzutage für das Reiten in der Freizeit gehalten. Hierbei gilt es zwei Dinge zu bedenken. Zum einen sollte man sich vor der Anschaffung eines Pferdes klar darüber sein, dass diese auch dann eine Menge Arbeit bedeuten, wenn man sie nicht selber versorgt, sondern in einem Reitstall eingestellt hat. Denn Pferde wollen in aller Regel in ausreichendem Maße beschäftigt sein – und die wenigen Tiere, die dies nicht wollen, sind meist auch nur sehr bedingt zum Reiten geeignet. Neben einem ausreichenden Maß an Zeit kommt es aber zweitens (leider) auch ein Stück weit auf das zur Verfügung stehende Geld an. Denn wer zu sehr an der Ausrüstung spart, spart in der Regel am falschen Ende. Dies bedeutet nicht, dass alles, was man für das Pferd anschafft, niegelnagelneu sein muss. Aber gerade die Grundausrüstung zum Reiten muss möglichst gut zum jeweiligen Pferd passen. Außerdem zeigen sich gerade beim Pferdesport Qualitätsunterschiede beim Material meist schnell und dann deutlich.
Schon um der eigenen Sicherheit beim Reiten willen macht es daher eher Sinn gebrauchte hochwertige Ausrüstung zu kaufen als schlecht verarbeitete Neuware. Umgekehrt gibt es aber auch Dinge, die einen einfachen Zweck haben und die dementsprechend auch in einer einfachen Ausführung gekauft werden sollten. Ein Beispiel hierfür ist das Halfter. Abgesehen davon, dass der Brauch vorsieht, dass man ein Pferd bereits mit Halfter kauft, kommt es beim Halfter nur darauf an, dass dieses in ausreichendem Maße reißfest ist. Anders verhält es sich bei Zaumzeug und Gebiss. Denn das Zaumzeug wird nicht nur enger am Pferdekopf verschnallt sondern wird vom Pferd auch wesentlich länger getragen als ein Halfter. Entsprechend wichtig ist eine gute Passform, um Druckstellen und andere Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Bis zu einem gewissen Grad kann eine Anpassung über eine andere Verschnallung erfolgen. Wenn dies nicht möglich ist, sollte man sich im Zweifel nach einem anderen Zaumzeug umsehen.
Hierbei kommt nicht zuletzt dem Gebiss entscheidende Bedeutung zu. Die verschiedenen Arten von Trensen darzustellen, würde den Umfang dieses Artikels sprengen. Wichtiger als das Lernen von Vor- und Nachteilen der einzelnen Versionen ist auch hier die Beschäftigung mit dem Tier selber. Denn die Fühligkeit im Maul ist bei Pferden durchaus unterschiedlich ausgeprägt. Bei sensibler ausgeprägten Tieren sollte eine entsprechend sanftere Form der Einwirkung mittels Gebiss erfolgen. Dies ist nicht zuletzt auch von Vorteil für die Reiterin oder den Reiter. Denn je weicher sich das Pferd im Maul reiten lässt, desto exaktere Anweisungen kann man ihm über die Zügelhilfen geben. Noch entscheidender ist ein zum Pferd passender Sattel. Wer hier zu sparen beginnt, spart am vollkommen falschen Ende. Denn Rückenprobleme beim Pferd sind bei schlecht sitzenden Sätteln praktisch unvermeidbar. Die Folge sind hohe Tierarztkosten oder im schlimmsten Fall die Nichtreitbarkeit. Der Grund dafür liegt auch der Hand. Denn in vielen Fragen der Haltung kann man sich der Natur des Pferdes anpassen. Es liegt aber schlicht nicht in seiner Natur, die eigene Wirbelsäule durch das Tragen großer Gewichte wie etwa eines Reiters zu belasten. Entsprechend wichtig ist es dem Pferd diese unnatürliche Form der Belastung so angenehm wie möglich zu gestalten. Fachkundige Beratung ist daher gerade beim Thema Sattelkauf unerlässlich. Lässt sich kein passender gebrauchter Sattel finden, sollten deshalb im Zweifel keine Kompromisse gemacht und ein neuer Sattel angeschafft werden. Dafür handelt es sich schließlich auch um einen wirklich langlebigen Gegenstand, sofern eine regelmäßige Reinigung und Pflege erfolgt.