tinker

Tinker

Tinker


  • Pferderasse: Tinker
  • Herkunft: Großbritannien und Irland
  • Größe: 135 – 160 Zentimeter
  • Gewicht: 460 – 730 Kilogramm

Rassebeschreibung:

Tinker wurden in Großbritannien und Irland als Arbeitstiere verwendet. Der Name stammt von den Sinti und Roma und vor allem dem Berufsstamm der Kesselflicker (engl.: Tinker), beides fahrende Völker, welche mit den Tieren weit übers Land reisten und dabei ihre Arbeitsutensilien und ihren gesamten Hausrat mitführten. Nach dem heutigen Zuchtziel gemäß des Züchterdachverbandes Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V (FN) beträgt das Stockmaß eines Tinker mit mittelschwerem bis schwerem Körperbau zwischen 135 und 160 cm. Ein durchschnittliches Tier bringt ca. 460 – 730 Kilogramm auf die Waage. Seine Größe, die Vererbung von den Elterntieren und die individuelle Muskelmasse des einzelnen Pferdes erzeugen eine große Spannbreite. Der korrekte Rassebezeichnung, welche sowohl die Rassen Irish Tinker, Tinker, Coulered, Piebalds, Cobs, Tinkers Pony oder Gypsy Cob umschreiben, ist Irish Cob. Der Tinker hat sich nicht durch Züchtung entwickelt, sondern ist ein bunter Mix aus verschiedenen Rassen, wie zum Beispiel Clydesdales, Hackney und Draught Horse, um nur einige zu nennen. Die Bestimmung, ob Warm- oder Kaltblut, ist beim Tinker besonders schwierig. Lange hielt sich die Meinung, er sei ein Kaltblut, doch das ist falsch. Er ist der Warmblut-Gruppe zuzuordnen, auch wenn der robuste Körperbau mehr auf ein Kaltblut schließen ließe.
Als ruhiges und ausdauerndes Arbeitspferd gezüchtet, ist er weniger für den Pferdesport geeignet, außer, es handelt sich um einen leichteren Vertreter. Er wird jedoch gerne zum Reiten, vom Wander, Freizeit- bis zum Westernreiten, genutzt, und aufgrund seines ausgeglichenen Wesens sogar als Therapiepferd.

Häufigste Farben:

Der häufigste Farbschlag ist Piebald (Schwarzschecken), aber auch Braun- und Rotschecken sind oft vertreten. Die Plattenscheckung ist die beliebteste Farbvariante, viele Züchter zielen auf diese Färbung hin.

Das Aussehen:

Der Tinker hat einen schweren und etwas kräftigen Kopf mit breiter Stirn mit erhabener oder gerader Nasenlinie. Sein Fell ist sehr dicht und das Langhaar überaus kräftig. Im Winter bilden sich lange Grannen aus, der Fesselbehang ist jedoch das ganze Jahr hindurch lang und buschig. Beingelenke und Knochen sind sehr kräftig ausgebildet, der Röhrbeinumfang beträgt zwischen 22 und 26 cm. Ein besonders Typisches Merkmal dieser Rasse ist die nach hinten abfallende und stark gespaltene Kruppe.

Wesen und Charakter:

Dass das fahrende Volk auf soziale Pferde setzte, hat sich auch im heutigen Tier niedergeschlagen. Er ist besonders lieb und ausgeglichen. Als Arbeitstier musste diese Rasse auch besonders fleißig, verlässlich und willig sein, darüber hinaus sanft und freundlich. Allerdings kann der Tinker auch, wenn ihm etwas nicht passt, recht stur sein.

Erziehung:

Tinker sind aufgrund ihrer Intelligenz sehr lernfähige Pferde, die Erziehung muss jedoch konsequent durchgezogen werden, da die meisten Importe keine entsprechende Schulung genossen haben. Sie benötigen dazu oft viel Zeit und Erfahrung und vor allem eine Bezugsperson, zu der sie Vertrauen fassen können. Da sie sehr sensibel sind, hilft Geduld viel mehr als rohes Lehren.
Erst, wenn der Schüler die Grunderziehung genossen hat, ist er als Familien- oder Anfängerpferd geeignet.

Besonderheiten:

Der Tinker bzw. Irish Tinker wurde 1998 offiziell in Deutschland anerkannt. In Deutschland sind importierte Tiere aus Irland zur Zucht zugelassen. Das heutige fahrende Volk kreuzt gerne Traberblut ein, um sie schneller zu machen, damit sie bei den illegalen Rennen mitmachen können. Allerdings bemühen sie sich dabei, den originalen Einschlag der Pferde nicht zu verändern.

Besondere Anfälligkeiten für Krankheiten:

Als Begleiter der Sinti und Roma mussten sie teilweise große Strapazen auf sich nehmen und erhielten nur wenig Nahrung, sie entwickelten sich also zu sehr robusten und gesunden Pferden. In der heutigen Zeit werden jedoch Tinker oft nicht rassentypisch versorgt. Zu wenig Bewegung, zu viel und zu nahrhaftes Futter machen die Tiere schnell krank. Auch auf der Weide finden sie meist Mastgras und abends gibt’s noch etwas Extra. Wer denkt, dass er seinem Pferd damit Gutes tut, liegt falsch.

Haltung- und Fütterungsfehler können zu folgenden Erkrankungen führen:

  • Boxenhaltung: Luftschwäche
  • Pilze und minderwertiges Futter: allergische Bronchitis, meist chronisch
  • nährstoffreiches Gras: Allergien, Hufrehe, Mauke und Sommerekzeme
  • Heulage/Silage: Kotwasser, Durchfall, Koliken und Magenprobleme
  • Bewegungsmangel: Stoffwechselprobleme
  • mastiges Gras/synthetische Zusätze: Durchfall (chronisch) und erhebliches Kotwasser, Allergien

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